Portfolio

  
                                          
Soziale SchereAufnahmeprüfung2023
Für die Hausaufgabe habe ich das Thema “Kontrast” in einem Schaldesign umgesetzt – sowohl visuell als auch inhaltlich. Der Schal besteht aus zwei Seiten, die gegensätzliche Themen zeigen: Leben und Vergänglichkeit. Die Lebensseite zeigt eine groteske Schrift in Schwarz sowie bunte, willkürlich angeordnete Blumen auf weißem Hintergrund – als Symbol für die Vielfalt und Unvorhersehbarkeit des Lebens. Die Seite der Vergänglichkeit verwendet einen kalligrafischen Font in Violett. Die verwelkten Blumen sind in einer Linie aufgereiht und erinnern an tote Körper. Mit den Farben Blau und Grün nehme ich Bezug auf die soziale Schere in Johnny Millers Fotografie: Blau steht für Armut, Grün für Wohlstand.

Masse: 145cm x 17cm
Klavier1. Semster2023
Das Treppenhaus des Gebäudes D stand in diesem Modul im Fokus. Durch ungewöhnliche Bewegungen, unterschiedliche Rhythmik und unerwartete Wiederholungen startete ich den Versuch, das Treppenhaus beziehungsweise dessen Zweck zu entfremden. Dabei ging es darum, die alltägliche Nutzung dieses Raums zu hinterfragen und eine neue Perspektive aufzuzeigen.
 Living Frames
2. Semster2024

Die Module Typografie und Time Based Media wurden im Rahmen eines Semesterprojekts zusammengeführt. Im Tandem setzten Anton Schenk und ich uns mit den Mehrfamilienhäusern „Living Frames“ der Miller Maranta Architekten auseinander. Uns war besonders wichtig, die fein gewellte Fassade und das streng gesetzte Raster der Fenster in den Fokus zu setzen. Um unser Konzept zu unterstützen, gestalteten wir für die Konsultationstypografie ein neuer Font, der sich nach dem Fensterraster richtet. Die Fassade wurde durch einen Prototyp aus Wellplastik nachgebaut. Die Typografie wurde daraufhin auf die Oberfläche projiziert, was eine neue Optik und somit die Semantik des Wortes „Living“ widerspiegelte.  

Zusammenarbeit mit Anton Schenk
Planetary Dualism2. Semester2024
Die Fotoserie „Planetary Dualism“ zeichnet sich durch die Abgrenzung zur Realität aus. Der Ort wirkt fremd und unzugänglich. Das Leitthema „Narrative Nature“ gab Timon Senn und mir die Gelegenheit, eine Felswand mit Wasserfall aus einem einzigartigen Blickwinkel zu zeigen. Durch den Einsatz von blauem und weißem Blitzlicht, Langzeit-belichtung und der Dunkelheit der Nacht entstanden neue Eindrücke dieses Ortes. Es scheint, als befände man sich auf einem anderen Planeten.

Zusammenarbeit mit Timon Senn
Sternstunden der Menschheit
3. Semster2024 - 2025

Die drei Erzählungen „Flucht in die Unsterblichkeit”, „Die Entdeckung Eldorados” und „Der Kampf um den Südpol” gewähren einen Einblick in Stefan Zweigs Sternstunden der Menschheit. Sie erzählen von weltverändernden Momenten, die zur Entwicklung der Moderne beigetragen haben. Die visuelle Gestaltung des Buches unterstützt die Leseführung: Markierte Begriffe im Fließtext lenken den Blick gezielt auf zentrale Inhalte. Gleichzeitig wird die Problematik postmoderner Sprache aufgegriffen – durch Zensuren in drei Kategorien soll ein kritisches Bewusstsein dafür geschaffen werden. Unklare Begriffe sind mit Randnotizen erklärt. Für den Text wurde die Serifenschrift „Sectra“ gewählt, deren kalligrafische Anmutung Dynamik und Spannung transportiert. Unterschiedliche Schriftschnitte sorgen trotz einheitlicher Typografie für gestalterische Vielfalt. Der pinke Umschlag und die Papierwahl verstehen sich als visueller Protest gegen die damalige Chancenungleichheit – ein Hinweis darauf, dass Frauen diese historischen Errungenschaften nicht hätten erreichen können.
Ölpesten
3. Semester2024 - 2025

Es ist wichtig zu erkennen, dass Ölverschmutzung ein aktuelles Problem und ein wichtiger Verursacher der Umweltkrise ist. Von kleinen Öllecks bis zur Ölkatastrophe. Unfälle, Manipulationen, Brüche, Defekte und andere Ereignisse können dazu führen, dass unzählige Liter Rohöl in die Natur gelangen. Die Broschüre „Ölpesten“ zielt darauf ab, dieses Problem zu thema-tisieren. Neunundneunzig bedeutende Ölkatastrophen des letzten Jahrhunderts sind in aufsteigender Reihenfolge ihres Schadens aufgeführt. Diese Ereignisse werden mit Bildern, die mit der Technik „Chromatographie“ erstellt wurden, begleitet. Das Verfließen und Vermischen der Farbverläufe kann als Ölspur interpretiert werden. Die sarkastische Herangehensweise, lebendige Farbbilder und tragische Katastrophen zusammenzuführen, sollte für den/die Betrachter*in einen Weckruf sein. Das Projekt „Ölpesten“ soll durch dessen Form und Gestaltung auf die Ernsthaftigkeit des Ölverschmutzungsproblems aufmerksam machen und helfen, mehr über diesen Konflikt nachzudenken.
Rule
3. Semester2024

In einem zweiwöchigen Impulsworkshop entwickelten wir als Klasse eine Plakatserie mit anschließender Animation. Als gestalterische Grundlage diente mir eine Komposition von Sophie Taeuber, die ich in ein modulares Gestaltungssystem übersetzte. Zentrales Element der Serie ist das Wort „Rule“, das auf allen Plakaten erscheint – jedoch durch ein Punktsystem in seiner Lesbarkeit verzerrt wird. Linien fungieren als dominierendes Gestaltungsmittel und stehen sinnbildlich dafür, Regeln zu stützen, verändern oder zu brechen. Die Aussagen „Follow the Rule“, „Change the Rule“ und „Break the Rule“ sollen die Betrachter*innen dazu anregen, über den Umgang mit gesellschaftlichen Normen und Regeln nachzudenken. Durch den Einsatz von transparenter Folie, die das Wort „Rule“ überdeckt, entsteht ein haptischer Kontrast zum matten Papier und gleichzeitig eine visuelle Hervorhebung.
Centropy von Deana Lawson
4. Semester2025

Dieses Editorial Design entstand aus der intensiven Auseinandersetzung mit der fotografischen Praxis von Deana Lawson. Ein zentrales Element ihrer Porträts ist der Direct Gaze – der direkte Blick der abgebildeten Personen in die Kamera. Dieser Blick wirkt selbstbestimmt, konfrontativ und würdevoll – und wurde zur konzeptuellen Grundlage meines Layouts. Textebene und Pagina orientieren sich jeweils an der Augenhöhe der fotografierten Subjekte. So entsteht ein dynamisches, auf die Bilder reagierendes Layout, das den Blick der Porträtierten aufnimmt und fortführt. Durch den Einsatz von Transparentpapier wollte ich Themen wie Verbundenheit, Gemeinschaft und Stärke visuell betonen – zentrale Aspekte auch in Lawsons Werk. Die überlagernden Ebenen von dem dünnen Papier, schaffen eine Nähe zwischen Bild und Text. Für die Textebene wird das  Transkript ihres Dokumentarfilms sowie ein Essay zum Black Gaze verwendet, um unteranderem Deana Lawsons Perspektive und Haltung sicht- und spürbar zu machen. 
INAYA
4. Semester2025

Inaya ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für geflüchtete Frauen sowie genderqueere Menschen engagiert. Ziel des Vereins ist es, Betroffene in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen, ihnen Schutzräume zu bieten und den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. Im Rahmen des Corporate Designs nimmt die symbolische Darstellung einer helfenden Hand eine zentrale Rolle ein. Sie steht sinnbildlich für Unterstützung, Solidarität und Fürsorge – Werte, die den Kern der Arbeit von Inaya ausmachen. Dieses Gestaltungselement zieht sich konsequent durch alle Kommunikationsmittel und schafft einen hohen Wiedererkennungswert. Ein wesentlicher Bestandteil des visuellen Auftritts ist die Mehrsprachigkeit. Um möglichst viele betroffene Personen zu erreichen, sind sämtliche Informationsmaterialien – darunter Flyer, Plakate und Anhänger – in mehreren Sprachen verfasst. Dadurch wird die Barrierefreiheit erhöht und die Kontaktaufnahme mit dem Verein erleichtert. Die Farbgestaltung wurde bewusst einladend und warm gewählt. Sie soll die Empathie, Offenheit und Motivation des Vereins visuell transportieren und eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen. Das gesamte Corporate Design von Inaya verfolgt das Ziel, einen sicheren, unterstützenden Raum zu signalisieren und Hilfesuchende sichtbar und wirksam anzusprechen.
©2025  Vivienne Degen                                                                                                                                       alle Rechte vorbehalten